Heiss ist es. Brütend heiss. Kein Wind. Werni würde sagen kein Muggäsäckli Wind. Wir verstecken uns im schmalen Streifen Schatten, welche die Hafenmole wirft. Ab und zu schlendern wir zur Abkühlung ins kristallklare Nass des Walensees. Wir schwatzen, schlafen, essen und trinken. Um 17:00 ist Schluss und der Tag wird als Badetag verbucht. Die beiden Stunden vor dem Znacht im Truube Beizli vertreiben wir uns mit einem Spaziergang nach Unterterzen zum Apéro. Der Znacht im Truube Beizli ist dann sehr fein und alle haben vom Nichts tun schrecklichen Hunger.
Dann kommt er. Der Wind. Zusammen mit dem Regen. Zuerst Föhn, dann die angesagte Kaltfront. Wir haben unser schneesicheres Zelt auf den Holzrost der Trockenplätze aufgebaut. Und richtig gut angebunden. Heringe funktionieren im Holz eher schlecht. Es bläst von allen Seiten. Von links, von rechts, von vorne. Und von unten. Mit dem haben wir nicht gerechnet. Der Holzrost liegt 3 Meter über Wasser und der Wind bläst unser Zelt im 30 Sekundentakt zu einer Kugel auf. Die Geräuschkulisse ist vielfältig und lässt uns nicht wirklich seelenruhig schlafen. Wind, Regen, Wellen, Zeltgeflatter, Gedängel der Takelagen, Güterzug, Autobahn, Kirchenglocken und die Überlegungen, welche schweren Gegenstände wir noch ins Zelt schleppen könnten, halten uns wach. Entsprechend gerädert geht es dann am Morgen zum Frühstück in Michis Camper. Aber wir haben dank Niederschlagsradar die einzige Lücke erwischt um unser Zelt, welches dicht gehalten hat – auch von unten – nicht bei peitschendem Regen zusammen räumen zu müssen.
Alle sind schon im Tröcheler oder Neopren- die beste Ausrüstung bei diesem Wetter. Ausser wir. Wir hoffen immer noch dass nicht gestartet wird. Es hat deftig Wind und uns ist es nicht so wohl bei der Sache. Darum sind wir schon wieder hinterher. Und doch nicht die letzten. Im ersten Lauf kämpfen wir, da hat es doch sehr viel Wind. Eigentlich zu viel Wind – und Wellen – um am luvigen Steinstrand anzulanden. Darum fahren wir weiter. Zwischendurch etwas out of control aber wir schaffen es. Auch andere Dartlis und die 420 kämpfen mit Wind und Wellen. Liegen teilweise auf dem See verstreut. Aber die Starkwindcrews haben ihren Spass, kein Wunder bei diesen Gewichten und Hebeln. Der Wind lässt etwas nach, die Verhältnisse werden wieder vernünftig. Auch wir kommen in den Genussmodus. Wir können 4 spannende Läufe segeln, wer hätte das gedacht! Michi und Andri haben geputzt und sind einmal mehr Klassenmeister. Herzliche Gratulation!
Eine tolle Regatta und ein erlebnisreicher Sonntag geht zu Ende. Alle sind auf den Felgen aber glücklich. Herzlichen Dank an den SCoW, der einmal mehr mit bewährter Mannschaft einen schönen und immer wieder gastfreundlichen Anlass durchgeführt hat!
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